Fetter Pfusch und Mangel: Das Dach!

Nachdem der Rohbau fertig gestellt wurde, die falsch ausgestellten Rechnungen korrigiert bei mir eingingen und beglichen wurden, war ich zum Richtfest eigentlich guter Dinge. Letztendlich entstand der Rohbau in einer ansehnlichen Zeit von 2 Monaten und 17 Tagen.

Die Freude war aber leider nur von kurzer Dauer: Kurz nach dem Richtfest kam am 27.08.2020 der Dachdecker von Massivhaus Rhein-Lahn und deckte das Dach ein. Nur leider: falsch.

Unser Dach ist eine Satteldach-Konstruktion, an der ein Pultdach angehängt wurde. Also: Ein Satteldach mit angehängtem Pultdach. Nur hat sich der Dachdecker mit dem Bauleiter kurzerhand dafür entschlossen, das Pultdach nicht mit Pultziegeln, sondern mit Firstziegeln abzuschließen. Als Grund kann ich nur annehmen, dass hier versucht werden, auf Kosten des Bauherren Geldbeträge einzusparen.

In den Plänen des Bauwerkvertrags, Baugenehmigung und Ausführungsplanung ist das Pultdach immer korrekt mit einem Pultziegel abgeschlossen. Hier ein Bild der Planung, Pultdach rot umrahmt: 




In den Zeichnung ist auch klar zu erkennen, dass unterschiedliche Ziegel beim Abschluss des Satteldaches und Pultdaches verwendet werden. Massivhaus Rhein-Lahn löst das Pultdach ernsthaft (!) so:



Diese Pfuschlösung wurde von drei Fachmännern begutachtet: einem Dach-Sachverständigen, einem allgemeinen Sachverständigen und einem externen Dachdecker. Alle drei können diese Lösung nicht nachvollziehen. Das laute Auflachen des Dach-Sachverständigen, als er das Pultdach das erste Mal sah, bestätigte meinen Eindruck von der Lage: Pfusch! 

Sehr interessant auch die Reaktion der Bauleitung: Ich sprach den Bauleiter vor Ort an der Baustelle auf diesen Mangel an. Er sagte mir vor meiner Frau

"Sie haben doch gar kein Pultdach. Sie haben ein Übergang-zum-Pult. Es kann doch gar kein Mangel sein".

Dass es dieses Dach "Übergang-zum-Pult" gar nicht gibt, er mir dabei ins Gesicht lügt während er irgendwelche neue Dachformen erfindet hat das Fass zum überlaufen gebracht. Die Bauleitung hat scheinbar nur ein Ziel: Kosten reduzieren und dabei alles schönreden.

Wer sich fachlich informieren will: Das Deutsche Dachdeckerhandwerk gibt folgende Dachformen vor: 

https://dachdeckerinnung-obb.de/download/a7qu13atumb551bskctb78ricte/Faktenblatt_Dachformen_8_2015_final.pdf

Von einem "Übergang-zum-Pult" findet man weit und breit: Nichts!

Auch ästhetisch "hervorragend" gelöst ist die Abdichtung an der Kante mit einer schief abgeschnittenen Isolierung (Wakaflex o.ä.).


Im Oktober sicherte Geschäftsführer Mastel mir schriftlich zu, dass das Dach bis Ende KW44 2020 behoben wäre.

Stand März 2021 (KW9): Massivhaus Rhein-Lahn ist mit der Fertigstellung des Hauses mittlerweile im Verzug und das Dach wurde bisher (seit dem 27.08.2020!) immer noch nicht ausgebessert bzw. der Mangel immer noch nicht beseitigt. Abnahmefähig ist das Haus so immer noch nicht.

Als wäre das nicht alles, gibt es noch Mängel in der Unterkonstruktion des Daches. Das Holz weist größere Löcher auf, z.B. dieses hier unter dem Pultdach:


Schriftliche Stellungnahme der Geschäftsführung Mastel zu genau diesem Mangel: "Das ist eine Schnittkante. Kein Mangel." Entgegen der Meinung mehreren voneinander unabhängigen Gutachtern entscheidet Massivhaus Rhein-Lahn also, dass größere Löcher in der Unterkonstruktion des Daches vollkommen in Ordnung seien. Es ist nicht zu fassen!

Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt  -  bei einer so hohen Summe, um die es geht, funktioniert das aber leider nicht!🤦🏻‍♂️


Kommentare

  1. Matthias und Tanja21. März 2021 um 04:43

    Wow! euer Dach sieht ja mit den ganzen Beschädigungen und Löchern aus wie bei einem Häuschen im Schrebergarten! Hoffe, unser Dach wird besser gedeckt.

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